Wüstentag

An einem Tag im Monat nehmen wir uns eine „Auszeit“. An diesem Tag wollen wir bewusst den persönlichen Fragen unseres Lebens nachgehen: unserem Weg, unseren Entscheidungen, der Gottesbeziehung, unseren Freundschaften etc. Ohne den Lärm und der Hektik des Alltags wollen wir Gott wieder Raum und Stimme geben, in uns selbst Ruhe schaffen, dass wir bei uns selber sein können und Gott in uns wieder Gehör findet. Gott will uns immer wieder Richtung und Weg sein, das wollen wir erkennen und erspüren.

Jeden ersten Mittwoch in Monat nehmen wir uns einen „Wüstentag“. An diesem Tag wir haben keine gemeinsame Arbeit, kein gemeinsames Essen… aber es ist auch kein „Urlaubs-Tag“: es ist eine Zeit für uns selbst, getrennt vom Alltag, die uns durch eine Begegnung mit Gott in unsere Tiefe führen soll.

Was fällt uns ein, wenn wir das Wort „Wüste“ hören? Die Wüste ist kein angenehmer Ort, aber wir haben Beispiele, die uns die Wüste als Ort der Reinigung, der Verwandlung zeigen. In der Bibel lesen wir, wie Gott Israel durch die Wüste in das Gelobte Land geführt hat, und wie dieses Volk in der Wüste versucht worden ist, zurückzukehren und den Weg, zum Gelobten Land den Gott ihnen gezeigt hat, zu verlassen. Jesus selbst ist vierzig Tage in der Wüste gewesen und versucht worden. Für die Wüstenväter ist die Wüste ein Ort der Selbsterkenntnis und der Begegnung mit Gott.

Über die Selbstbeobachtung und die Auseinandersetzung mit unserem Leben können wir zu Gott kommen. Er wird alles in Frage stellen, was ich mir über ihn und über mein Leben ausgedacht habe. Wenn wir unsere Schwäche wahrnehmen, haben wir zwei Möglichkeiten: uns in uns selbst zurückzuziehen ohne einen Ausweg zu sehen, uns deprimieren zu lassen, oder zu erkennen, dass wir uns alleine nicht befreien können - dass Gott der Ausweg ist.

Auch wenn wir an diesem Tag nicht konkret in der Wüste sind, sollen wir versuchen, eine Form und Haltung zu finden, die eine Begegnung mit uns selbst und mit Gott fördert.